
Trockenbauwände benötigen eine aussteifende Unterkonstruktion, die heute meist aus Metallprofilen besteht. Foto: Saint-Gobain Rigips
Metallprofile: Rückgrat des Trockenbaus
Der Trockenbau ist eine Leichtbauweise, bei der man mit dünnen Plattenwerkstoffen arbeitet. Eine Standard-Gipskartonplatte ist zum Beispiel nur 12,5 mm dick. Wenn die Platten als Trockenputz direkt auf einen festen Untergrund geklebt werden, ist das kein Problem. Anders sieht es aus, wenn mit den Materialien Zwischenwände, Vorsatzschalen oder Deckenbekleidungen gebaut werden sollen. Dann bedarf es einer aussteifenden Unterkonstruktion, die mit Trockenbauprofilen erstellt wird.
Als Profile kommen heute meistens verzinkte Stahlbleche zum Einsatz. Sie gewährleisten die notwendige Stabilität und wiegen trotzdem relativ wenig. Außerdem lassen sie sich mit einer Metallsäge oder Blechschere leicht kürzen. Die DIN 18182-1 („Profile aus Stahlblech“) definiert den Werkstoff als „schmelztauchveredeltes Stahlband oder Blech aus weichen unlegierten Stählen“. Mit der Veredelung ist der Zinküberzug gemeint, der 100 g pro Quadratmeter nicht unterschreiten darf. Neben der nationalen Norm gibt es für Metallprofile zur Verarbeitung von Gipsplatten mittlerweile auch die europäische Norm EN 14195.
Steg und Flansche
Alle Metallprofile für denTrockenbau haben eins gemeinsam: Sie bestehen aus zwei Seitenteilen, die auch als „Flansche“ bezeichnet werden, und aus einem Mittelteil, dem so genannten Steg oder auch Rücken. Die Flansche sind der Teil des Profils, an dem die Platten festgeschraubt werden. Sie nehmen die Biegespannung auf, wenn horizontale Druck- oder Zugkräfte auf die Beplankung einwirken. Der Steg nimmt dagegen die Kräfte auf, die senkrecht auf die Wandkonstruktion einwirken, also von oben oder unten.
U-Profile und C-Profile

An Decke und Boden werden U-Profile verdübelt, auf deren Stege man Anschlussdichtungen zur Schallentkopplung klebt. Foto: Protektorwerk
Je nach Funktion innerhalb der Metallständerkonstruktion sind die Flansche der Trockenbauprofile unterschiedlich geformt. Als wichtigste Typen unterscheidet man so genannte U-Profile und C-Profile. Die Namen kommen daher, weil die Stahlbleche im Querschnitt betrachtet die Form von einem U beziehungsweise einem C haben. Außerdem unterscheiden sich die Profile noch je nach Einsatzbereich: für die Wand (W), die Decke (D) oder zur Aussteifung (A). Auf Grundlage dieser Unterschiede haben sich für Trockenbauprofile spezielle Kürzelbezeichnungen eingebürgert. Ein CD-Profil ist zum Beispiel ein Blech in C-Form für Deckenkonstruktionen, ein UW-Profil ist ein U-förmiges Wandprofil.
Die U-Profile kommen bei nichttragenden Zwischenwänden als waagerechte Anschlussschienen zum Einsatz. Sie werden am Boden und an der Decke des Raumes befestigt und nehmen die Enden der senkrechten CW-Profile auf. In ihren Steg sind meist schon vorgefertigte Lochstanzungen eingearbeitet – für die Dübelbefestigung an Decke und Boden.
Bei den C-Profilen ist ein kleines Stück des Stahlblechs am Ende der Flansche im rechten Winkel nach innen gebogen, parallel zum Steg. Dies dient der Aussteifung, denn diese Profile müssen ja größere Lasten tragen als die U-Profile. Schließlich sind sie die eigentlichen Träger der Trockenbauplatten, die an ihre Flansche geschraubt werden. Man nennt sie daher auch Tragprofile. In ihren Steg befinden sich oft Anstanzungsbereiche, die leicht geöffnet werden können, um Kabel und Leitungen durchzuführen.
Infos zu Korrosivitätskategorien und zur Montage erhalten Sie hier:
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Besondere Profilarten
Die Standarddicke bei Metallprofilen für den Trockenbau beträgt 0,6 mm. Weitere Dicken, die häufig vorkommen, sind 0,75 mm und 1 mm. Eine Sonderstellung haben die Aussteifungsprofile, die meist 2 mm dick sind. Sie kommen zum Beispiel zum Einsatz, wenn in einer Trockenbauwand Öffnungen für Türen oder Fenster vorgesehen sind.
Bei einer einschaligen Zwischenwand werden die C-Profile von beiden Seiten mit Platten beplankt. Diese starre Verbindung zwischen den Platten und der Metallunterkonstruktion ist natürlich schallschutztechnisch nicht gerade optimal. Die Profilhersteller bieten daher auch spezielle Schallschutzprofile an, die es heute in zahlreichen Varianten und Formen gibt. Das grundlegende Funktionsprinzip besteht aber immer darin, dass die Schallübertragung innerhalb der Profile durch eine spezielle Biegung der Bleche beziehungsweise durch ein bestimmtes Ausstanzungsmuster unterbrochen oder zumindest erschwert wird.