Eine Gruppe von Menschen steht um einen frisch gepflanzten Baum, mit einem Hund im Vordergrund.
Am 8. August wurde die renaturierte Fläche an den Landesbund für Vogel- und Naturschutz übergeben. (Quelle: Knauf)

Aktuell 2025-08-18T07:00:00Z Gips-Steinbruch renaturiert

Auf dem Gelände des Steinbruchs Marktbergel hat Knauf früher Naturgips abgebaut. 2004 begann die Renaturierung des Areals. Nun hat der Baustoffhersteller die renaturierten Flächen an den bayerischen Landesbund für Vogel- und Naturschutz übergeben.

Die Idee für die Flächenübergabe entwickelte sich in den vergangenen Jahren im Rahmen mehrerer Forschungs- und Artenschutzprojekte in Gipssteinbrüchen, bei denen Knauf stets mit der Kreisgruppe Neustadt-Aisch des Landesbunds für Vogel- und Naturschutz (LBV) zusammengearbeitet hatte. Die Naturschützer kontrollierten bei diesen Projekten beispielweise die Qualität neu angelegter Laichgewässer für Frösche und erfassten die Artenvielfalt nach erfolgter Renaturierung.

Übergabe nach 20 Jahren

Der nun an den gemeinnützigen Naturschutzverband übertragene renaturierte Teil des Steinbruchs befindet sich westlich der kleinen mittelfränkischen Gemeinde Marktbergel (Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim). Die symbolische Übergabe an Ralf Hotzy, Leiter des LBV-Referats Landschaftspflege, erfolgte am 8. August durch Daniel Schroeder, Knauf-Bereichsleiter Bergbau Zentraleuropa, Karin Gabriel, Knauf-Referentin Grundstücksverkehr, sowie Pascal Bunk, Knauf-Geologe und Biodiversitätsmanager.

Eine malerische Landschaft mit einem kleinen Teich in der Mitte, umgeben von Feldern und Hügeln im Hintergrund.
Die Drohnenaufnahme zeigt die Dimension des renaturierten Gipssteinbruchs im Vordergrund und den aktiven Abbau im Hintergrund. (Quelle: Knauf)

Nach Knauf-Angaben hat sich auf dem 5 Hektar großen Areal ein einzigartiges Biotop entwickelt, das unter anderem 110 Pflanzenarten, 23 Schmetterlingsarten, 28 Libellenarten und 17 Heuschreckenarten ein neues Zuhause bietet. Viele der dort vorkommenden Tiere und Pflanzen stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Arten.

Für Naturgips abbauende Unternehmen wie Knauf haben derartige Renaturierungen den rechtlichen Status einer Kompensationsmaßnahme. Die damit verbundenen gesetzlich verpflichtenden Auflagen gelten nach 20 Jahren Entwicklungszeit als erfüllt. Dann kann die Fläche auch an einen neuen Eigentümer übergeben werden.

Ziel der von Knauf nach dem Ende des Gipsabbaus ab 2004 durchgeführten Renaturierung war die Herstellung eines Himmelsweihers mit episodisch trockenfallenden Uferbereichen sowie Böschungen und Rohbodenstandorten. Das Ganze sollte umgeben sein von magerem Grünland und kleineren Gehölzbeständen. Nach Knauf-Angaben waren die Maßnahmen ein voller Erfolg. Der renaturierte Bereich, der vor dem Abbau ackerbaulich genutzt wurde, hat sich zu einem landschaftlichen Kleinod und äußerst artenreichen Biotop entwickelt.

„Wir danken der Firma Knauf herzlich für die Schenkung dieser wertvollen Fläche“, sagt Ralf Hotzy, Leiter des Referats Landschaftspflege beim LBV. „Sie bietet großes Potenzial für den Naturschutz. Der LBV wird sich mit seiner langjährigen Erfahrung engagiert um das neue Biotop kümmern und die Fläche dauerhaft im Sinne der Artenvielfalt weiter optimieren.“

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zuletzt editiert am 14. August 2025