Der Baustoffhersteller Leipfinger-Bader empfiehlt für Holzbauten eine elektrische Fußbodenheizung aus Heizpapier und keramischen Estrichziegeln. Diese Kombination sei wirtschaftlich, ökologisch sowie holzschonend und eine nachhaltige Alternative zur Installation einer Wärmepumpe mit zugehörigen Heizkörpern.
Keramische Estrichziegel sind eine Trockenestrich-Variante, die sich als Untergrund für unterschiedliche Bodenbeläge eignet, die jedoch auch als sichtbarer Oberbelag eine gute Figur macht. Nicht zuletzt harmoniert das Ziegelrot gut mit Sichtholzoberflächen. Zudem haben die massiven Ziegel eine hohe Wärmeleitfähigkeit. Die Wärme einer darunter liegenden Fußbodenheizung wird daher schnell aufgenommen und auch schnell wieder in den Raum abgegeben. Als optimale Ergänzung zu seinen Estrichziegeln empfiehlt der bayerische Hersteller Leipfinger-Bader sein raumsparendes Heizpapier.
Trockene Verlegung
„Die verschiedenen bauphysikalischen Vorteile des Estrichziegels – wie hohe Werte für Punkt- und Verkehrslasten, Wasserfestigkeit, lange Haltbarkeit und der hohe Schamotte-Anteil – überzeugen immer mehr Bauherren davon, von klassischem Fließestrich abzuweichen und neue Wege zu gehen“, sagt Josef Seestaller, Experte für Bodensysteme und Lehmbausysteme bei Leipfinger-Bader.

Besonders vorteilhaft für den Holzbau: Der Estrichziegel wird trocken verlegt. Bei vielen Bauten entstehen durch den Einbau von herkömmlichem Estrich Feuchtigkeitsprobleme und Reklamationen. Durch den keramischen Trockenestrich dagegen wird keine Feuchtigkeit in den Bau eingebracht.
Estrichziegel bestehen aus dem Naturmaterial Ton und werden bei 1.200 Grad Celsius gebrannt. Sie haben eine hohe Druck- und Biegefestigkeit und dienen als feuchtigkeitsunempfindliche Lastverteilschicht, die sich durch eine relativ geringe Aufbauhöhe von 18 mm auszeichnet.
Während die naturrote Variante des Estrichziegels in den meisten Fällen mit einem Sichtbelag wie Fliesen oder Parkett belegt wird, besteht auch die Option, den bloßen Estrichziegel, also die „Rohvariante“, als Sichtbelag beizubehalten. Alternativ können Bauherren sich auch für Estrichziegel entscheiden, die Lastverteilschicht und keramische Fliese mit Designoberfläche in einem Bauteil verbinden.
Effektive Heizpapiere
Die von Leipfinger-Bader in Kombination mit Estrichziegeln empfohlenen Heizpapiere sind elektrisch leitfähig, dünn und leicht. Mit einer Aufbauhöhe von lediglich 0,5 mm eignen sie sich als Alternative zur Installation einer Wärmepumpe mit zugehörigen Heizkörpern.

Mit Niedervolt-Trafos verbundene Kabel speisen die Heizpapiere mit elektrischem Strom. Auch der Anschluss an die hauseigene Photovoltaik-Anlage ist selbstverständlich möglich. Das gesamte System wird mit einer Stromstärke von nur 24 Volt betrieben. Das Heizsystem verursacht nach Herstellerangaben keinerlei Geräusche und ist im Innenraum völlig unsichtbar. Die Steuerung erfolgt über ein programmierbares Thermostat. Heizkörper, Kessel oder Thermen sind überflüssig.
Auf die Decke wird zunächst eine Ausgleichmasse oder Schüttung aufgetragen. Diese dient gleichzeitig als Installationsebene für Elektro- und Datenkabel sowie Wasserleitungen. Es folgt eine Trittschalldämmung von 7–30 mm. Anschließend wird das Heizpapier verlegt, danach eine Lage Schrenzpapier sowie abschließend die Estrichziegel.
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