Der Transportzug fährt fahrerlos vom Zwischenlager zum Versand. (Quelle: Roto Frank Fenster- und Türtechnologie)

Aktuell 2023-12-11T15:24:18.188Z Roto: Autonomer Outdoor-Transportzug

Der Baubeschlag- und Dichtungsspezialist Roto hat an seinem Produktionsstandort in Leinfelden-Echterdingen ein Vorzeige-Projekt in Sachen Intralogistik abgeschlossen. Seit Oktober dieses Jahres fährt dort ein fahrerloser Outdoor-Transportzug. Mehr noch: Das Fahrzeug fährt nicht nur autonom, sondern kann auch ohne manuellen Eingriff Paletten vollautomatisch be- und entladen.

Am Produktionsstandort der Roto Frank Fenster- und Türtechnologie GmbH in Leinfelden-Echterdingen fährt das elektrisch betriebene Flurförderzeug den gesamten Produktions-Output voll automatisiert vom Zwischenlager der Produktion über das Firmengelände zum Versand. Im Servicecenter Logistik lädt der Zug die transportierten Paletten ebenfalls vollautomatisch ab. Be- und Entladung sowie Transport erfolgen autonom ohne manuellen Eingriff.

Verbesserte Warenverfügbarkeit

Eingebettet ist das Projekt in die 2019 verabschiedete „Logistikstrategie 2025“ von Roto. Im Rahmen dieser Strategie wurden mehrere Konzepte mit dem Fokus auf Automatisierung und Digitalisierung definiert. Im Ergebnis versorgen bereits seit Ende 2020 fahrerlose Transportsysteme die Indoor-Produktion in Leinfelden-Echterdingen mit leeren Kartonagen und führen die vollen Kartons von den Montageanlagen in das Zwischenlager. Nun erfolgt auch der Abtransport der Waren vom Zwischenlager zum Versand autonom – sprich: fahrerlos.

Stefan Duge ist Projektleiter der Intralogistik in Leinfelden. (Quelle: Roto Frank Fenster- und Türtechnologie)

„Durch das jetzt abgeschlossene Projekt haben wir einen Großteil der internen Materialflüsse optimal organisiert“, findet Stefan Duge, Projektleiter der Intralogistik in Leinfelden. „Beide Transportsysteme bewirken sowohl eine sehr hohe Flexibilität als auch einen kontinuierlichen Materialfluss innerhalb unserer Produktion und Intralogistik.“ Der Mehrwert für die Kunden werde bei der schnelleren Warenverfügbarkeit deutlich.

Duge beschreibt die Zusammenhänge: „Beide Systeme können unabhängig von der Anzahl der Arbeitsschichten eingesetzt werden. Das bedeutet, wir verkürzen unsere Durchlaufzeiten, indem wir den Material- und Teiletransport auch bei Spitzenauslastung der Produktion oder in Urlaubsphasen lückenlos 24/7 aufrechterhalten. Im Ergebnis gelangt unsere Fertigware schneller zum Versand und ist somit auch schneller für unsere Kunden verfügbar.“

Zuverlässig sicher

Die Inbetriebnahme des neuen Outdoor-Transportzugs erfolgte mit Unterstützung des Lieferanten Neumaier Industry GmbH & Co. KG. Sowohl die Zugmaschine als auch beide Anhänger sind mit Rundum-Sicherheitsscannern ausgerüstet. Sie erkennen kleinste Hindernisse oder auch eine Person auf dem Fahrweg sowie zwischen den drei Zugteilen und stoppen das Fahrzeug sofort.

Dr. Stefan Thiemermann ist Produktionsdirektor am Standort. (Quelle: Roto Frank Fenster- und Türtechnologie)

Der beleuchtete Transportzug bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von maximal 5 km/h über das Werksgelände. Um genau dem festgelegten Fahrweg zu folgen, ist er mit einer Geo-Navigation ausgestattet. Fahrbahnmarkierungen, Hinweisschilder und Geschwindigkeits-Poller lenken und „bremsen“ den gleichzeitigen Lkw-Werksverkehr auf dem Firmengelände, sodass sich die Fahrzeuge nicht gegenseitig behindern.

Nach Roto-Angaben ist der Outdoor-Transportzug mit nur einer jährlichen Inspektion absehbar wartungsarm, bei fast allen Witterungen einsatzbereit und bei Bedarf selbstverständlich auch manuell steuerbar. Wenngleich das System nicht 1:1 an anderen Standorten eingesetzt werden könne, wolle Roto „die Erfahrungen aus diesem Projekt mittelfristig auf weitere Produktionswerke übertragen“, so Produktionsdirektor Dr. Stefan Thiemermann.

zuletzt editiert am 11. Dezember 2023