Ein Hund schaut über die untere Hälfte einer geteilten Haustür in einem gemütlichen Eingangsbereich.
Das Foto zeigte eine nach innen öffnende („deutsche“) Klöntür. (Quelle: Frovin)

Bauelemente 2025-03-11T08:00:00Z Was sind Klöntüren?

Klöntüren sind horizontal zweigeteilte Türen, bei denen sich der obere Flügel separat öffnen lässt. Traditionell sind sie vor allem im nordeuropäischen Raum zuhause, in Deutschland findet man sie zum Beispiel oft bei alten Häusern in Nordfriesland – etwa auf den dortigen Nordseeinseln. Doch auch im Wohnneubau werden sie mittlerweile zunehmend populär – sogar in südlicheren Gefilden.

Klöntüren sind ursprünglich ein Phänomen ländlicher Gegenden. Vor ihrer Wiederentdeckung prägten sie vor allem alte Bauernhäuser, doch mittlerweile findet man sie auch häufiger in modernen Neubauten. Der nostalgische Charme kommt offenbar an, und die urigen Bauelemente sind natürlich auch ein auffälliges Unterscheidungsmerkmal in unseren sonst oft so gleichförmigen Neubaugebieten.

Mischung aus Fenster und Tür

Die aus zwei Hälften bestehenden Klöntüren – auch Halbtüren, Friesentüren oder doppelschlägige Türen genannt – sind eine Mischung aus Fenster und Tür. Die Türklingen sind an der oberen Hälfte montiert. Diese lässt sich separat wie ein Fenster öffnen, während der untere Teil geschlossen bleibt. Vor allem die obere Türhälfte verfügt meist über Verglasungselemente. Dabei dominiert traditionell die Sprossenfenster-Optik.

Ein traditionelles Fachwerkhaus mit zwei Personen, die an der Tür stehen und sich unterhalten.
Die zweigeteilten Türen sind ideal für den nachbarschaftlichen Plausch. (Quelle: Frovin)

Über eine Vorrichtung auf der Innenseite lassen sich die beiden Türhälften miteinander verbinden oder entkoppeln. Der zweiflügelige Aufbau erlaubt nachbarschaftliche Haustürgespräche, ohne dass man die komplette Haustür sperrangelweit öffnen muss. Der kommunikationsfördernden Funktion verdanken die Türen ihren Namen („Klönschnack“).

Ebenfalls praktisch: Mit Klöntüren kann man den Hausflur lüften und Licht hineinlassen, ohne dass Kleinkinder oder Haustiere unbemerkt entwischen können. Gleichzeitig behält man die Kinder im Vorgarten besser im Blick. Selbstverständlich sind die Bauelemente nicht nur im Haustürbereich einsetzbar. Auch als Seiten- oder Terrassentür machen sie eine gute Figur.

Und natürlich kann man Klöntüren auch zur Raumtrennung im Gebäudeinneren nutzen. In diesem Fall dürfte dann meist weniger der Klön-Charakter als vielmehr die Barrierefunktion der Bauelemente im Fokus stehen. Die Funktion als Durchgangssperre für Tiere dürfte übrigens auch der Hauptgrund dafür sein, dass Klöntüren ursprünglich im ländlichen Raum entstanden sind beziehungsweise vor allem dort zum Einsatz kamen.

Vielfältige Ausführungen

Moderne Klöntüren gibt es mittlerweile in flexiblen Ausführungen. Der Anbieter Frovin bietet zum Beispiel neben den klassischen dänischen Modellen auch „deutsche“ Klöntüren, die man nach innen öffnet. „Die klassische dänische Variante wird aus Kernholz der Kiefer gefertigt und öffnet nach außen“, erläutert Katharina Opgenorth-Brand. Die gelernte Schreinerin ist Chefin des Meerbuscher Unternehmens Frovin, das Holz-Fenster und -Türen für Altbausanierung, Denkmalpflege und Neubau vertreibt und dabei einen Schwerpunkt auf dänische Designs legt. Da dürfen Klöntüren natürlich nicht im Sortiment fehlen.

Eine geöffnete weiße Tür mit einem Blick auf einen beleuchteten Kronleuchter im Inneren.
Auf der Innenseite der oberen Türhälfte befindet sich die Vorrichtung zum Verbinden oder Entkoppeln. (Quelle: Frovin)

Bei den Holzarten bietet Frovin mittlerweile neben den klassischen Kiefer-Modellen auch die Optionen Douglasie und sogar Eiche. Das Holz der Douglasie stammt wie Kiefernholz zwar ebenfalls von einem Nadelbaum, es ist aber weniger anfällig für Schädlinge und witterungsbeständiger. Der hohe Harzgehalt fungiert als natürlicher Schutz gegen Schimmel und Fäulnis. Auswärts öffnende Klöntüren bietet Frovin auch in Holz-Alu-Version an. Hier ist die Außenseite mit einer Alu-Schale versehen, wodurch eine höhere Widerstandsfähigkeit auf der Witterungsseite entsteht. „Diese Variante ist vor allem in Süddeutschland und Österreich beliebt“, verrät Katharina Opgenorth-Brand.

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Holz ist zweifellos das klassische Klöntüren-Material, gleichwohl bieten manche Hersteller heute auch doppelschlägige Türen aus Kunststoff oder Aluminium an. Neben den unterschiedlichen Materialien sind die Klöntüren zudem in großer Farbvielfalt erhältlich.

Wärme- und Schallschutz inklusive

Auch die heutigen energetischen Anforderungen sind für moderne Klöntüren kein Problem. Zeitgemäßer Wärmeschutz ist selbstverständlich. Ausreichender Schallschutz ebenfalls. Bei Herstellern wie Frovin kann der Kunde zudem erhöhte Sicherheitsausstattungen dazubuchen. Die Verglasung ist auch mit modernen Dreifach-Isolierscheiben erhältlich.

zuletzt editiert am 11. März 2025