Eine großer industrieller Dämpftrockner aus Metall, die vor einem Gebäude steht.
Mit einem Volumen von 26,8 m³ und einem Kammerdurchmesser von 2,9 m eignet sich die Anlage auch für Großchargen. (Quelle: Mocopinus)

Aktuell 2025-05-05T07:00:00Z Altholz-Look per Dämpftrockner

Mocopinus hat seine Produktionsanlagen am Werkstandort Karlsruhe um einen Dämpftrockner zur thermischen Holzveredelung erweitert. Behandelt werden dort vorrangig die Hölzer europäische Lärche und nordische Fichte. Das Dämpfen verändert die Optik und sorgt für eine dunkle Farbe, nah an der von Altholz.

Mit der neuen Anlage kann Mocopinus seinen Kunden eine wertige Alternative zur beliebten, aber knappen Ressource Altholz bieten. Das gedämpfte Lärchen- und Fichtenholz hat den Vorteil, dass es schnell und gezielt verfügbar ist. Im Gegensatz zu Altholz, dessen Beschaffenheit erst durch lange Lagerzeiten und den natürlichen Alterungsprozess entsteht, ist die Produktion von gedämpfter Ware besser terminierbar. Zugleich bleibt die Beständigkeit des Holzes erhalten.

Der Prozessablauf

Von unbehandeltem zu gedämpftem Holz führt ein mehrstufiger Produktionsprozess. Nach Beladung des Dämpftrockners wird Wasser erhitzt und der entstehende Dampf gezielt eingeleitet. Der Wasserdampf durchdringt das Holz bei kontrolliertem Überdruck und Temperaturen von circa 105 °C.

Ein modernes Home-Office mit einem Schreibtisch, einem Sessel und einer roten Leiter. Der Raum ist hell und stilvoll eingerichtet, mit Pflanzen und Dekorationen.
Gedämpftes Holz kommt im Wohnbereich und beim Fassadenbau im geschützten Außenbereich zum Einsatz. (Quelle: Mocopinus)

Die Dauer der Dämpfphase richtet sich nach Holzart und Zielbild und umfasst für gewöhnlich einige Tage. Behandlungsdauer und Wärmegrad beeinflussen das Farbergebnis. Nach dem Dämpfen folgt die mehrtägige Vakuumtrocknung: Sie entzieht dem Holz seine Restfeuchte. Dabei bleibt die Zellstruktur erhalten.

Mit einem Volumen von 26,8 m3 und einem Kammerdurchmesser von 2,9 m eignet sich die Anlage auch für Großchargen. Das Holz läuft über ein Schienensystem mit Transportwagen ein und aus. Die Anlage wird von einem Wärmetauscher und einer Elektroheizung betrieben und verfügt über einen Frischwasseranschluss. Ein 5.000-Liter-Abkühlbehälter und ein durchdachtes Ablaufsystem machen das Setup komplett.

Die Produktion im neuen Dämpftrockner am Standort Karlsruhe kommt ohne den Einsatz von chemischen Mitteln aus. Nach Mocopinus-Angaben entstehen weder Schadstoffauswaschungen noch Umweltbelastungen bei der Entsorgung.

Planbar und ressourcenoptimiert

„Mit dem neuen Dämpftrockner steigern wir unsere Fertigungstiefe und schaffen eine plan- und reproduzierbare Alternative zum knappen Altholz – ohne Kompromisse bei Optik und Qualität“, sagt Mocopinus-Geschäftsführer Ulrich Braig. „Ganz im Sinne einer ressourcenschonenden Produktion gelingt es uns dank fortschrittlicher Technologie, den charakteristischen Look nachhaltig und ohne chemische Zusätze nachzuempfinden.“

Gedämpftes Holz kommt im Wohnbereich – an Wand, Boden oder Decke – und beim Fassadenbau im geschützten Außenbereich zum Einsatz. Sein rustikaler Look erinnert an alpine Architektur und schmeichelt Designwänden. Witterungseinflüsse verleihen gedämpftem Holz über die Zeit eine silbergraue Patina.

Der Anbieter Mocopinus mit Hauptsitz in Ulm fertigt dekorative Vollholzprofile für Fassade, Wand, Decke und Fußboden sowie Terrassensysteme für den Garten und vertreibt seine Produkte vorwiegend über den Holzfach- und Baustoffhandel. Eine eigene Lackfabrik mit spezialisiertem Lacklabor kreiert Anstriche für die Bearbeitung naturbelassener Hölzer. Zudem betreibt das Traditionsunternehmen Deutschlands größte Beflammungsanlage zur Karbonisierung von Holz.

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zuletzt editiert am 30. April 2025