
Wärmebrückenfreie Lichtschachtmontage auf der Dämmebene. Grafik: ACO
Moderne Fenster für den Wohnraum-Keller
Früher waren Keller Stauräume für Fahrräder und allerlei Gerümpel oder sie dienten als Standort für den Heizöltank oder zur Aufbewahrung von Brennholz beziehungsweise Kohlebriketts. Heute wird das Untergeschoss dagegen immer häufiger zu Wohnraum umgewandelt – vom Partyraum über den Fitnessbereich bis hin zum Arbeitszimmer. Statt feuchtmoderiger Keller sind beheizte Räume mit behaglichem Raumklima gefragt. Dadurch steigen aber auch die Anforderungen an die Kellerfenster.
In Sachen Wärmedämmung hatten Kellerfenster früher meist nicht viel zu bieten. Warum auch? Solange das Untergeschoss nur als Abstellraum für relativ feuchte- und kälteunempfindliche Gegenstände diente, waren Dämmung und eine dichte Gebäudehülle schlichtweg nicht erforderlich. Auch heute noch haben unbeheizte Kellerräume oft nur einfach verglaste Fenster mit Stahlrahmen. Der Klassiker in diesem Bereich sind doppelflügelige Fenster mit einem innen liegenden Glas- und einem außen liegenden Metallgitterflügel. Das Gitter bietet dabei einen gewissen Einbruchschutz, versperrt Mäusen und anderen Tieren den Zugang zum Keller und erlaubt zudem bei geöffnetem Glasflügel eine Belüftung des Raumes.
Neue Standards im Keller
Auch moderne Wohnraum-Kellerfenster lassen sich natürlich mit “Mäusegittern” ausrüsten. Diese schützen nicht nur vor Nagern, sondern auch vor Schmutz oder Laub von draußen und sind insbesondere für Keller interessant, die nicht unterhalb der Erde liegen und damit über einen Lichtschacht samt Schachtabdeckung verfügen. Davon mal abgesehen, erinnern Fenster für Wohnkeller aber überhaupt nicht mehr an die Bauelemente alter Prägung. Es handelt sich meist um moderne Kunststofffenster mit Dreh-Kipp-Beschlag, wie man sie auch im übrigen Fassadenbereich verwendet. Und ebenso wie “normale” Fassadenfenster sind sie heute mit Wärmeschutz-Verglasung und hoch dämmenden Rahmenprofilen erhältlich.
Angesichts der Zunahme an Starkregenereignissen in Deutschland entschließen sich zudem immer mehr Bauherren dazu, in ihren Kellerräumen hochwasserdichte Fenster einzubauen. Dabei handelt es sich um besonders druckfeste Bauelemente, die in der Regel über Verbundsicherheitsglas verfügen und zusätzliche Verriegelungspunkte besitzen.
Einfacher Einbau

Montage-Element zum Kellerfenstereinbau in die Dämmebene. Foto: ACO
Beim Neubau von Kellern kommen heute meist Zargen (Fensterrahmen) aus Kunststoff zum Einsatz, die bereits bei der Errichtung der Kellerwand mit eingemauert werden. Sie verbleiben also dauerhaft in der Fensterlaibung. Soll ein Fenster später ausgetauscht werden, dann wird nur noch der Flügel ersetzt. Damit das funktioniert, bieten die Hersteller so genannte Wechselzargen, die kompatibel mit unterschiedlichen Fensterflügeln sind.
Der Vorteil dieses Systems liegt einerseits darin, dass Kellerfenster ohne großen Aufwand ausgetauscht werden können. Außerdem entfallen durch das feste Einma

Modernes Kunststofffenster im Wohnraum-Keller. Foto: MEA
uern der Zarge die sonst üblichen Abdichtungsarbeiten im Fugenbereich zwischen Rahmen und Mauerwerk. Wie Ihr im Fachwissen-Beitrag
Fensterrahmen-Abdichtung nachlesen könnt, wird ja bei “normalen” Fassadenfenstern der Rahmen erst nach Fertigstellung des Rohbaus mit Dübeln in der Laibung verankert. Dabei ist eine umlaufende Dehnfuge vorzusehen, die der Verarbeiter mit elastischen Dichtstoffen verfüllt.
Kellerfenster in der Dämmebene
Wenn die Kellerwand eine Außendämmung erhält, dann ist es für den Wärmeschutz am vorteilhaftesten, das Kellerfenster direkt in die Dämmebene zu integrieren. Um das sicher und ohne viel Aufwand zu realisieren, bietet die Industrie praktische Montage-Elemente. Dabei handelt es sich um gedämmte Bauteile mit Aussparung für das Kellerfenster, die man ohne Verschraubungen einfach mithilfe von Dämmplattenkleber auf den Wandbereich um die Kellerfensteröffnung kleben kann (siehe Foto).
In vielen Fällen verfügen solche passgerechten Elemente bereits über eine integrierte Fensterzarge. Die eigentliche Fenstermontage besteht dann nur noch darin, den Flügel einzuhängen. Das Fenster befindet sich nach dem Einbau in der Dämmebene, also nicht in der Laibung, sondern davor! Das ermöglicht einen deutlich höheren Wärmeschutz. Im Kern bestehen die angesprochenen Montage-Elemente aus hochdämmenden Hartschaumplatten. Da sie über absolut glatte Kanten verfügen, hat der Verarbeiter leichtes Spiel beim Anschluss der umliegenden Außendämmung.
Ein weiterer Vorteil des Systems betrifft die Lichtschacht-Montage. Wird das Kellerfenster, wie bei der traditionellen Bauweise, innerhalb der Laibung eingebaut, dann muss der Lichtschacht anschließend direkt auf das äußere Mauerwerk montiert werden. Das erschwert die Arbeit, weil dann die Fassadendämmung umständlich um den meist gerundeten Lichtschacht herum zu verkleben ist. Die neuen Montage-Elemente erlauben es dagegen, Lichtschächte einfach auf der Dämmebene zu verschrauben (siehe Grafik). Da der Schacht dann keinen direkten Kontakt zur Kellerwand hat, verschwindet in diesem Bereich auch eine klassische Wärmebrücke.