Barrierefreiheit: Entwässerungsrinnen für Tür- und Fassadenbereiche
Auf Terrassen und Balkonen muss sichergestellt werden, dass sich infolge von Niederschlägen nicht stehende Wasserflächen entwickeln können, die durch Türen, raumhohe Fenster oder großflächige Glasfronten in das Gebäude eindringen.
Anforderung der DIN 18195
Die DIN 18195 (Bauwerksabdichtungen) fordert, dass Abdichtungssysteme gegen Wasser an der Schnittstelle zwischen Außenfläche und aufgehendem Bauwerk bis mindestens 15 cm oberhalb des Außenbelags hochzuführen sind. Das gilt zumindest für Außenflächen, die waagerecht oder nur schwach geneigt verlaufen. Um die Abdichtungsmaterialien derart einbauen zu können, sind entsprechend hohe Schwellen im Bereich von Türen und Fenstertüren notwendig.
Die vorgegebene Mindesthöhe sollte eingehalten werden, auch dann, wenn sich in der Praxis gezeigt hat, dass so hohe Wasseraufstauungen gar nicht auftreten. Zu berücksichtigen ist nämlich, dass die Feuchtigkeit durch Winddruck am Fassadensockel hochgedrückt werden kann. Außerdem drohen Gefahren durch Schneeverwehungen, Schneematsch und Eis in Fassadennähe. Schneeverwehungen etwa tauen vor Terrassentüren – aufgrund einer erhöhten Wärmeabstrahlung in diesem Bereich – schneller ab als in den Bodenbereichen, die weiter vom Gebäude entfernt sind. Das kann zu einer Behinderung des Tauwasserabflusses durch den rundherum noch verbliebenden Schnee führen.
Barrierefreiheit durch Fassadenrinnen
Schwellen im Fassadenbereich machen also Sinn zum Schutz vor Wasser. Nun ist es aber andererseits so, dass das barrierefreie Bauen immer mehr zum Standard wird – auch auf Terrassen und Balkonen. Und dabei sind eben gerade schwellenlose Übergänge vom Gebäudeinneren nach draußen gefordert. Das macht die Wohnung nicht nur seniorengerechter, sondern liegt auch deshalb im Trend, weil es als schick gilt.
Allerdings widersprechen schwellenlose Lösungen der oben genannten DIN-Norm. Was also ist zu tun? Zum Glück gibt es eine Lösung für das Problem: Man darf die geforderte Anschlusshöhe der Abdichtung nämlich unterschreiten, wenn dafür ausreichend dimensionierte Entwässerungsrinnen installiert werden. Diese sind am Fuß der Fassade einzubauen. Man bezeichnet sie deshalb auch als Fassadenrinnen.