Der Gesamtverband Deutscher Holzhandel hat seine uneingeschränkte Unterstützung der EU-Sanktionen gegen Holz und Holzprodukte aus Russland bekräftigt. „Ein konsequenter Verzicht auf russisches Holz und eine strenge staatliche Kontrolle der Lieferketten sind unerlässlich für eine nachhaltige, rechtskonforme und ethisch vertretbare Holzwirtschaft in Europa“, wird Geschäftsführer Thomas Goebel in einer Pressemitteilung des Verbands zitiert.
Seit Inkrafttreten der EU-Sanktionen gegen Holz und Holzprodukte aus Russland im Juni 2022 warne der Gesamtverband Deutscher Holzhandel (GD Holz) eindringlich davor, Waren russischer Herkunft über Drittländer in den europäischen Binnenmarkt zu importieren – heißt es in der Pressemitteilung vom 15. September. Die eigenen Mitgliedsunternehmen habe man intern mehrfach darauf hingewiesen, ausschließlich legale Ware zu handeln und Produkte aus möglicher Sanktionsumgehung weder zu importieren noch zu vertreiben.
Mehr Kontrollen gefordert
Aus Sicht des Verbands sind die nationalen und europäischen Behörden gefordert, die Einhaltung der Sanktionen konsequent zu überwachen und Verstöße zu ahnden. Bereits im Jahr 2023 hatte der GD Holz das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz öffentlich aufgefordert, die Kontrolle der Sanktionen zu intensivieren.
Zudem habe man angeregt, auch Produkte, die aus russischen Vormaterialien in Drittstaaten hergestellt werden, in den Geltungsbereich der Sanktionen aufzunehmen – heißt es in der Pressemitteilung. Eine entsprechende Forderung habe man über den Europäischen Holzhandelsverband ETTF auch an die EU-Kommission in Brüssel übermittelt.
Zudem habe der ETTF seine Mitgliedsunternehmen gebeten, mögliche Hinweise auf Sanktionsumgehungen den jeweiligen nationalen Verbänden zu melden. Diese Verdachtsmomente würden an die zuständigen Behörden weitergeleitet, um dort ein stärkeres Bewusstsein für notwendige Kontrollen zu schaffen – so der GD Holz.
Der Händlerverband setzt sich nach eigenen Angaben konsequent dafür ein, dass keine Ware aus Russland – auch nicht über Umwege – in den deutschen oder europäischen Markt gelangt. Diese Position zeige Wirksamkeit. Bis Ende 2024 sei die direkte Einfuhr von Holz aus Russland nach Angaben des statistischen Bundesamtes nahezu vollständig zum Erliegen gekommen. „Der Holzhandel hat damit seine Verantwortung wahrgenommen – im Gegensatz zu anderen Produktgruppen, bei denen sanktionsbewehrte Waren weiterhin in den Binnenmarkt gelangen“, betont Thomas Goebel.
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