
Saniert versus unsaniert: Für die Beispielwohnung ergab sich ein großes Sparpotenzial. Grafik: www.heizspiegel.de
Heizspiegel: Sanierte Häuser sparen deutlich
In energetisch gut sanierten Häusern kostet das Heizen nur halb so viel wie in energetisch schlechteren Häusern. Das zeigt der neue Heizspiegel, den die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online im Auftrag des Bundesumweltministeriums und in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Mieterbund sowie dem Verband kommunaler Unternehmen veröffentlicht hat.
Als Maßstab für die Heizkostenerrechnung im Rahmen des Heizspiegels (www.heizspiegel.de) wurde eine 70 m2 große Wohnung in einem durchschnittlichen Mehrfamilienhaus gewählt – die so genannte Vergleichswohnung. Für eine solche Wohnung lagen die jährlichen Heizkosten 2018 bei durchschnittlich 700 Euro. Je nach Sanierungsstand des Hauses ergaben sich allerdings große Unterschiede. Während Bewohner in energetisch guten Häusern im Schnitt 470 Euro zahlten, waren es in energetisch schlechteren Häusern 980 Euro.
„Wenn es um Heizkosten geht, schauen viele nur auf die Entwicklung der Energiepreise und auf das Wetter. Dabei ist der Sanierungsstand eines Hauses der entscheidende Faktor für Heizkosten und den Klimaschutz“, sagt Tanja Loitz, Geschäftsführerin von co2online. „In einem energetisch schlechteren Haus sind die Heizkosten im Schnitt mehr als doppelt so hoch wie in einem energetisch guten Haus.“
CO2-Emissionen
Auch die CO2-Emissionen sind bei sanierten Gebäuden deutlich geringer. In einem energetisch sanierten Mehrfamilienhaus mit Erdgas-Zentralheizung entstehen in einer 70-Quadratmeter-Wohnung pro Jahr etwa 1,5 Tonnen klimaschädliches CO2 durchs Heizen. In einem energetisch schlechteren Gebäude sind es im Schnitt 3,8 Tonnen. Um diesen Unterschied zu kompensieren, müssten rund 200 Bäume zusätzlich gepflanzt werden.
Die höchsten CO2-Emissionswerte ergeben sich beim Heizen mit Heizöl, gefolgt von Erdgas. Besser schneidet die Fernwärme ab, und am wenigsten schädliche Klimagase entstehen beim Heizen mit Wärmepumpen. Heizöl ist zudem der einzige Energieträger, bei dem die Preise 2018 deutlich gestiegen sind.
Prognose 2019: Heizkosten steigen
Trotz leicht sinkender Heizöl-Preise im Jahr 2019 werden die Heizkosten von ölbeheizten Häusern in diesem Jahr voraussichtlich auf dem hohen Niveau von 2018 bleiben. Grund dafür ist die etwas kältere Witterung. Bei allen anderen Heizungsarten müssen Verbraucher laut Heizspiegel dagegen mit etwas höheren Kosten als 2018 rechnen: In Häusern mit Erdgasheizung dürften die Heizkosten um rund 5 % steigen, bei Fernwärme um 6 %, bei Wärmepumpen um 3 %.