
Bundesweit kamen die Azubis 2017 auf eine Vergütung von durchschnittlich 876 Euro brutto im Monat.
BIBB: Ausbildungsvergütungen wachsen schwächer
Die tariflichen Ausbildungsvergütungen sind 2017 im bundesweiten Durchschnitt um 2,6 % gestiegen. Der Anstieg fiel damit deutlich schwächer aus als in den Vorjahren. Zu diesem Ergebnis kommt das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in seiner jährlichen Auswertung der tariflichen Ausbildungsvergütungen.
Das BIBB führt die Auswertung der Ausbildungsvergütungen seit 1976 jährlich zum Stichtag 1. Oktober durch. Ermittelt werden derzeit die durchschnittlichen Vergütungen für 181 Berufe in West- und 152 Berufe in Ostdeutschland. Diese repräsentieren 89 % aller Ausbildungsverhältnisse. Im gesamtdeutschen Durchschnitt der ausgewerteten Berufe wuchsen die Ausbildungsvergütungen 2017 nur um 2,6 % und damit deutlich geringer als in den Vorjahren. Im Zeitraum von 2012 bis 2016 lagen die jährlichen Zuwächse zwischen 3,4 % und 4,5 %.
Bundesweit kamen die Auszubildenden 2017 auf eine Vergütung von durchschnittlich 876 Euro brutto im Monat. In Westdeutschland waren es durchschnittlich 881 Euro und in Ostdeutschland 827 Euro. Die tariflichen Ausbildungsvergütungen stiegen damit prozentual fast gleich stark an: im Westen um 2,6 % und im Osten um 2,5 %. Eine Gesamtübersicht über die für 2017 ermittelten Vergütungsdurchschnitte in den erfassten Berufen ist hier abrufbar.
Erhebliche Unterschiede
Zwischen den Ausbildungsberufen bestehen weiterhin erhebliche Unterschiede. Besonders hoch liegen die tariflichen Ausbildungsvergütungen im Handwerksberuf Maurer/Maurerin mit monatlich 1.095 Euro im gesamtdeutschen Durchschnitt. In Ostdeutschland fielen die Beträge hier allerdings mit 915 Euro deutlich niedriger aus als in Westdeutschland mit 1.110 Euro. Hohe tarifliche Vergütungen wurden beispielsweise auch in den Berufen Mechatroniker/Mechatronikerin (gesamt: 1.043 Euro, West: 1.047 Euro, Ost: 1.023 Euro), Kaufmann/-frau für Versicherungen und Finanzen (einheitlich: 1.028 Euro) und Industriekaufmann/-frau (gesamt: 1.004 Euro, West: 1.008 Euro, Ost: 942 Euro) gezahlt.
Vergleichsweise niedrig waren die tariflichen Vergütungsdurchschnitte 2017 zum Beispiel in den Berufen Maler und Lackierer/Malerin und Lackiererin (einheitlich: 693 Euro), Bäcker/Bäckerin (einheitlich: 637 Euro), Florist/Floristin (gesamt: 617 Euro, West: 622 Euro, Ost: 587 Euro) sowie Schornsteinfeger/Schornsteinfegerin (einheitlich: 518 Euro).
Überdurchschnittlich hohe Ausbildungsvergütungen wurden im Öffentlichen Dienst (einheitlich: 958 Euro) sowie in Industrie und Handel (gesamt: 942 Euro, West: 950 Euro, Ost: 878 Euro) erreicht. Unter dem Gesamtdurchschnitt lagen dagegen die Vergütungen im Bereich der freien Berufe (gesamt: 809 Euro, West: 810 Euro, Ost: 773 Euro), in der Landwirtschaft (gesamt: 733 Euro, West: 753 Euro, Ost: 641 Euro) sowie im Handwerk (gesamt: 738 Euro, West: 743 Euro, Ost: 678 Euro).