
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek stellte letzte Woche den neuen Berufsbildungsbericht vor. Foto: BMBF/Laurence Chaperon
Berufsbildungsbericht vorgestellt
Die Bundesregierung sieht die Entwicklung auf dem deutschen Ausbildungsmarkt positiv. Das geht aus dem Berufsbildungsbericht 2019 hervor, den Bundesbildungsministerin Anja Karliczek am 10. April dem Kabinett vorgestellt hat.
„Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt ist weiter gut“, sagt die Ministerin. „Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge ist erneut gestiegen. Das beweist die Attraktivität der Ausbildung. Und die Zahlen zeigen auch: Ausbildung lohnt sich!“.
Die wesentlichen, im Jahr 2018 erhobenen Kernzahlen für die Ausbildung in Deutschland unterstreichen dies: Im Vergleich zu 2017 wurden 8.100 Ausbildungsverträge mehr abgeschlossen. Insgesamt starteten 531.400 Personen mit ihrer Ausbildung. Die Zahl der Bewerber um eine Ausbildungsstelle erhöhte sich um 9.000. Die Betriebe boten 16.800 Ausbildungsstellen mehr an. Statistisch gesehen standen 100 Ausbildungssuchende 106 Ausbildungsstellen gegenüber.
Glänzende Perspektiven

Der Bericht informiert auf knapp 200 Seiten über die Situation der beruflichen Ausbildung in Deutschland.
Bei der Bewertung der Chancen der dualen Berufsausbildung wirkt Anja Karliczek geradezu euphorisch: „Die Ausbildung bietet Jugendlichen einen qualitativ hochwertigen Bildungsweg, der einem Studium in nichts nachsteht“, lässt sich die Ministerin in einer Pressemitteilung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zitieren. Und weiter: „Außerdem sind die beruflichen Perspektiven nach der Ausbildung nahezu perfekt. Fast drei Viertel aller Auszubildenden werden nach dem Abschluss im selben Betrieb angestellt. Wer eine Ausbildung macht, legt damit den Grundstein für gute und sichere Berufsentwicklung.“
Als wichtigste Herausforderung der nächsten Jahre sieht Karliczek eine noch bessere Zusammenführung von Angebot und Nachfrage bei Ausbildungsplätzen. Denn trotz aller Freude über das Plus beim Ausbildungsplatzangebot und bei der Anzahl abgeschlossener Verträge bleibt ein Problem: Auch im eigentlich erfreulichen Ausbildungsjahr 2017/2018 gab es leider noch 57.700 unbesetzte Stellen und parallel konnten 24.500 junge Menschen keinen Ausbildungsplatz finden.
Der Bericht macht auch deutlich, dass gerade Klein- und Kleinstbetriebe immer mehr Schwierigkeiten haben, für angebotene Ausbildungsstellen geeignete Bewerber zu finden. Die damit verbundene Frustration führt dazu, dass sich manche Betriebe ganz aus der Ausbildung zurückziehen. Der komplette Berufsbildungsbericht 2019 steht hier zum kostenlosen Download bereit.