Nach dem Absatzeinbruch des letzten Jahres zieht die Wärmepumpenbranche für das erste Quartal 2025 eine positive Bilanz. Die Wärmewende sei zurück in der Erfolgsspur – heißt es beim Bundesverband Wärmepumpe. Der Branchenverband verweist zudem auf eine aktuelle Forsa-Umfrage, der zufolge nur 2 % der Wärmepumpen-Besitzer unzufrieden mit der Technik seien. Fast alle befragten Hauseigner würden sich rückblickend erneut für eine Wärmepumpe entscheiden.
Nach dem Rekordjahr 2023 ist der Wärmepumpen-Absatz in Deutschland 2024 um satte 46 % eingebrochen. Als Gründe dafür sieht der Bundesverband Wärmepumpe vor allem Unsicherheiten rund um die kommunale Wärmeplanung sowie eine zu geringe Bekanntheit der Heizungsförderung. Gegen Ende des Vorjahres deutete sich jedoch bereits eine Trendwende an, die Nachfrage nach der BEG-Förderung stieg im 4. Quartal 2024 deutlich.
Absatzplus von 35 %
Das schlägt sich mittlerweile auch im Absatz nieder. In den ersten drei Monaten des Jahres 2025 haben die im Bundesverband Wärmepumpe (BWP) organisierten Wärmepumpenanbieter insgesamt 62.000 Geräte verkauft – 35 % mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Nach dem schwierigen Jahr 2024 sei die Wärmewende wieder zurück in der Erfolgsspur, glaubt man beim Bundesverband, in dem rund 1.100 Unternehmen der Heizungsindustrie sowie Handwerksunternehmen, Planungs- und Architekturbüros, Bohrfirmen und Energieversorger organisiert sind. Derzeit werden in Deutschland etwa 1,7 Mio. Wärmepumpen genutzt. Rund 95 % davon wurden nach Verbandsangaben von BWP-Mitgliedsunternehmen hergestellt.
Hinsichtlich der Kapazitäten habe es in den vergangenen Monaten keine Engpässe mehr gegeben – betont der Branchenverband. „Industrie und Handwerk haben auf die stark gestiegene Nachfrage nach Wärmepumpen reagiert und die Kapazitäten für Herstellung und Installation insbesondere für Bestandsgebäude ausgebaut“, erläutert BWP-Geschäftsführer Dr. Martin Sabel. „Es gibt also keinen Grund weiter auf fossile Heizungen zu setzen, sondern die Wärmewende muss konsequent fortgeführt werden.“
Verlässliche Förderung wichtig
Nach Einschätzung des BWP will die neue schwarz-rote Bundesregierung die BEG-Heizungsförderung verlässlich weiterführen, was Geschäftsführer Sabel natürlich begrüßen würde. Zugleich warnt er vor abrupten Veränderungen der Förderbedingungen: „Investitionen in die Wärmwende werden über Monate, wenn nicht sogar Jahre vorbereitet. Daher benötigen alle Beteiligten vom Hausbesitzer über den Handwerker bis zur Heizungsindustrie planbare Rahmenbedingungen.“

Der Koalitionsvertrag der neuen Regierung enthalte einige positive Ankündigungen zur Verlässlichkeit der Rahmenbedingungen, doch es gäbe auch Formulierungen, vor allem zum Gebäudeenergiegesetz (GEG), die der BWP für nicht zielführend hält. Martin Sabel: „Einerseits wird die Abschaffung des ‚Heizungsgesetzes‘ in Aussicht gestellt – eines Gesetzes, das gar nicht existiert. Andererseits wird eine Reform des Gebäudeenergiegesetzes angekündigt. Angesichts der Europäischen Gebäuderichtlinie und der klimapolitischen Ziele ist völlig klar, dass das GEG auch weiterhin Anforderungen an den Einsatz erneuerbarer Energien bei neuen Heizungen stellen wird.“
Falls neue Heizungsregelungen im GEG (oder an anderer Stelle) geplant sind, drängt der BWP darauf, dass diese möglichst noch im Laufe dieses Jahres feststehen sollten. „Eine sich über Jahre hinziehende Überarbeitung ist zu vermeiden“, sagt Martin Sabel. „Die Politik steht auch weiterhin in der Pflicht Orientierung zu geben. Die Bürger in die Kostenfalle steigender CO2-Preise laufen zu lassen, kann nicht der Plan der kommenden Regierung sein.“
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Wärmepumpen verbrauchen keine fossilen Brennstoffe, benötigen aber Strom zum Betrieb – idealerweise grünen Strom. Der BWP begrüßt daher die Pläne der Bundesregierung, den Strompreis durch eine Absenkung der Stromsteuer und der Netzentgelte um insgesamt fünf Cent pro Kilowattstunde zu entlasten. Damit setze die Regierung ein wichtiges Zeichen für die Elektrifizierung. „Angesichts der großen Abhängigkeiten von Energieimporten aus autoritär regierten Weltregionen geht es dabei nicht nur um Klimaschutz, sondern auch um die Versorgungssicherheit in Deutschland“, findet Sabel.
Forsa-Umfrage zu Wärmepumpen
Das Forsa-Institut hat kürzlich 794 Hausbesitzer, die sich beim letzten Heizungstausch für eine Wärmepumpe entschieden haben, zu ihren Erfahrungen befragt. „Besitzer von Wärmepumpen, die ihre Öl- oder Gasheizung ersetzt haben, weisen insgesamt eine sehr hohe Zufriedenheit mit ihren Geräten auf“, sagt dazu Forsa-Geschäftsführer Thorsten Thierhoff.

Der Umfrage zufolge sind 67 % der Befragten mit dem Betrieb ihrer Wärmepumpe „sehr zufrieden“ und 29 % „eher zufrieden“ – nur 2 % gaben an, unzufrieden zu sein. Thorsten Thierhoff: „96 %, also nahezu alle befragten Hausbesitzer mit Wärmepumpe würden sich rückblickend erneut für eine Wärmepumpe entscheiden“. Ebenfalls 96 % der Befragten bewerten die Funktion und den Komfort ihrer Wärmepumpe positiv, immerhin 92 % sind zufrieden mit den niedrigen Schallpegeln. 84 % schätzen laut Forsa-Umfrage besonders die niedrigen Betriebskosten ihrer Anlage.