Der schwedische Betonhersteller Heidelberg Materials Precast Contiga und die finnischen Holzwerkstoff-Experten von Metsä Wood entwickeln derzeit ein neues Hybridelement aus Holz und Beton, das insbesondere für Fassaden zum Einsatz kommen soll.
Konkret arbeiten die beiden Partner an einem so genannten Sandwichelement , das sich besonders für Fassaden anbietet, die eine hohe Witterungs- und Windbeständigkeit aufweisen müssen. Es wird aus dem Furnierschichtholz „Kerto LVL Q-Panel“ von Metsä Wood als tragender Kernplatte und einer Außenplatte aus CO 2 -optimiertem Beton von Heidelberg Materials bestehen. Dazwischen ist eine Dämmstoffschicht geplant.
Das Produkt soll in wenigen Jahre zunächst auf dem schwedischen Markt eingeführt werden, könnte nach Angaben der beiden Partner aber auch für benachbarte Märkte von Interesse sein. Metsä Wood ist mit Produkten wie Furnierschichtholz, Sperrholz sowie weiterverarbeitetem Schnittholz seit 2012 auch auf dem deutschen Markt aktiv (Metsä Wood Deutschland GmbH).
Erster Prototyp fertig
Ziel der branchenübergreifenden Zusammenarbeit ist die Entwicklung eines neuartigen Bauteils mit hoher Festigkeit und Dauerhaftigkeit sowie geringem Gewicht und niedrigem CO 2 -Ausstoß. Die Bauweise ermöglicht nach Angaben der Projektpartner Fassadenelemente, die für eine schätzungsweise 70 % geringere Klimabelastung stehen. „Hybride Bauteile werden in naher Zukunft eine wertvolle Ergänzung zu unserem bestehenden Produktportfolio aus Betonfertigteilen und Stahl sein“, betont Daniel Eriksson, Bereichsleiter bei Heidelberg Materials Precast Contiga.
Obwohl die Entwicklungsarbeit noch nicht abgeschlossen ist, entstand in der Heidelberg-Produktionsstätte im schwedischen Norrtälje bereits ein erster Prototyp des Hybridelements (siehe Fotos oben). Auch kleinere Hybridelemente wurden bereits testweise hergestellt, um die Fertigungstechnologie zu prüfen. Im nächsten Schritt wird im Laufe des Jahres ein realistisches Versuchsgebäude gebaut, um verschiedene Konstruktionen zu bewerten und zu sehen, wie das hybride Bauteil auf Feuchtigkeit und andere Einflüsse reagiert.
„Mit der Entwicklung eines Hybridelements wollen wir herausfinden, wie die unterschiedlichen technischen Eigenschaften von Holz und Beton zusammenwirken, um sich gegenseitig in Bauwerken optimal zu ergänzen“, erläutert Jussi Björman, Business Director Construction bei Metsä Wood. „Unsere gemeinsame Entwicklungsarbeit ist ein Schritt nach vorne und zeigt neue Wege für die Bauindustrie auf, um nachhaltig und mit einem geringeren ökologischen Fußabdruck zu bauen.“