Fahrbahndecken aus Beton
Straßendecken aus Beton sind belastbarer und haben in der Regel auch eine längere Lebensdauer als Fahrbahnen aus Asphalt. Sie sind sehr widerstandsfähig gegen Frost, Tausalze sowie Abrieb durch den Verkehr. Und auch an sommerlichen Hitzetagen droht keine Aufweichung der Straßendecke. Aufgrund dieser Qualitätsmerkmale ist der Marktanteil von Beton auf hoch beanspruchten Flächen immerhin deutlich höher als im gesamten Straßennetz. Knapp 30 % der Bundesautobahnen verfügen über eine Fahrbahndecke aus Beton. Sehr oft eingesetzt wird das Material auch auf Flugplätzen oder im Bereich von Bushaltestellen. Insgesamt ist Beton auf der Straße im Vergleich zu Asphalt aber ein Nischenprodukt – nicht zuletzt deshalb, weil die Bauweise deutlich teurer ist.
Beton benötigt Fugen
Während Asphaltstraßen in der Regel spätestens nach zehn bis 15 Jahren erneuert werden müssen, halten Betondeckschichten oft rund 30 Jahre und mitunter sogar noch deutlich länger, ohne dass es zu gravierenden Schäden oder Abnutzungen kommt. Angesichts solcher Unterschiede kann man sich natürlich fragen, ob die anfangs höheren Kosten für das Material (im Vergleich zu Asphalt) durch geringere Folgekosten für die Instandhaltung nicht wieder ausgeglichen werden? Doch offenbar ist es nicht so einfach. Die lange Lebensdauer gilt zwar für die eigentliche Fahrbahndecke, nicht jedoch für die notwendigen Fugen zwischen den einzelnen Betonplatten. Im Gegenteil: Diese sind relativ wartungsintensiv.
Beim Einbau von Betondecken wird das zähflüssige Material aus Gesteinskörnungen und Zement auf die Straße gegossen, geglättet und verdichtet. In den noch frischen Beton sind anschließend aber Fugen einzuschneiden. Diese sind notwendig, weil es sonst beim Trocknen des Betons zu Materialrissen kommen würde. Auch spätere Risse durch starke Temperaturschwankungen werden durch die Fugen weitgehend verhindert. Man unterscheidet Raumfugen, die durch die gesamte Betondecke verlaufen, und Scheinfugen, bei denen nur etwa ein Viertel der Deckschicht eingeschnitten wird.
Durch die Längsfugen (in Fahrtrichtung) und Querfugen entsteht eine Fahrbahndecke, die aus einzelnen Betonplatten besteht, deren Seiten üblicherweise zwischen vier und sechs Meter lang sind. Bei Straßen mit hoher Verkehrsbelastung – was für die meisten Betonfahrbahnen gilt – müssen die Platten im Bereich der Querfugen zusätzlich mit Dübeln und im Bereich der Längsfugen mit Ankern verbunden werden. Abschließend sind die Fugen zu verfüllen, zum Beispiel mit elastischen Gummi-Profilen. Das Ergebnis ist eine hoch belastbare Fahrbahn, die allerdings nicht so eben ist wie eine Asphaltdecke, bei der keine Fugen notwendig sind. Wie oben bereits erwähnt sind die Fugen zudem schadensanfällig und müssen erfahrungsgemäß regelmäßig nachgebessert werden.