Seit März gibt es neue Förderbedingungen für Neubauten. Geld vom Staat gibt es nur noch, wenn das Gebäude den Standard „Effizienzhaus 40“ erreicht. Eine besonders hohe Förderung erhalten Bauherren, die zusätzlich das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude vorweisen können. Eines der ersten EH40-Wohnhäuser dieser neuen Nachhaltigkeits-Klasse haben die Leipfinger-Bader Firmengruppe und die PBP Am Sand GmbH in Neumarkt (Oberpfalz) geplant.
Zum 1. März 2023 startete die Neubauförderung „Klimafreundlicher Neubau“ (KFN) des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen als Teilprogramm der Bundesförderung für energieeffiziente Gebäude . Ziele der neu ausgerichteten Neubauförderung sind die Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen im Lebenszyklus, die Verringerung des Primärenergiebedarfs in der Betriebsphase und die Erhöhung des Einsatzes erneuerbarer Energien unter Einhaltung von Prinzipien des nachhaltigen Bauens . Das Angebot erfolgt in Form von zinsgünstigen Krediten.
EH40 mit Nachhaltigkeits-Klasse

Eine besonders hohe Förderung ist möglich, wenn Neubauten – zusätzlich zum Standard Effizienzhaus 40 (EH40) – das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) vorweisen können. Dieses noch junge Fördermodell für die Effizienzhaus-Stufe 40 mit Nachhaltigkeits-Klasse (NH-Klasse) erfordert allerdings eine umfassende Expertise bei der Planungsleistung und ist bislang in der Breite noch nicht besonders praxiserprobt.
Als einem der ersten Investoren überhaupt ist es Markus Plank, Geschäftsführer und Projektleiter bei der Projektentwicklungsgesellschaft PBP Am Sand GmbH aus Berching (Bayern), jetzt gelungen, eine moderne Wohnanlage nach EH40- und QNG-Standard zu planen. Das Objekt in Neumarkt in der Oberpfalz – vermarktet durch Lautenschlager Immobilien – wird sieben Wohneinheiten bieten. Die Lage ist aufgrund der Nähe zum Landesgartenschaugelände und zum Ludwig-Donau-Main-Kanal besonders attraktiv. Die Fertigstellung ist für Frühjahr 2024 geplant.
Das Haus wird über eine eigene Photovoltaikanlage , eine effiziente Luft- Wärmepumpe , eine Fußbodenheizung und barrierefreie Zugänge verfügen. Bei den Baustoffen für die Gebäudehülle setzt der Bauherr PBP auf die Ziegelmauerwerk-Systemlösungen und die Beratungsleistung der Firmengruppe Leipfinger-Bader. „Wir sehen uns als absolute Vorreiter im Bereich der so immens wichtigen Neubauförderung“, betont deren Geschäftsführer Thomas Bader. „Wir bieten die tiefgehende Expertise, intensive Beratung und die passenden Produkte, die es zur Erreichung der Förderstandards braucht. Und wir scheuen uns nicht, diese Herausforderung anzugehen.“
Von der Außenwand bis zur Innenraumlüftung

Die Erreichung des QNG-Siegels ist von vielen verschiedenen Bauteilen, Produktlösungen und Gegebenheiten abhängig – dazu zählen auch das Außenmauerwerk und die Anlagentechnik. Diese liefert Leipfinger-Bader genau abgestimmt. Beim Bau der Außenwand kommt der hochwärmedämmende Mauerziegel W065 Coriso zum Einsatz. Mit seiner speziellen Stegkonstruktion und mineralischen Dämmstoff-Füllung punktet er sowohl beim Wärmeschutz als auch in Sachen Schalldämmung und Statik.
Die Ziegel kommen in der Wandstärke 36,5 cm zum Einsatz. Beim Objekt in Neumarkt werden damit monolithische Außenwände errichtet, die über eine Wärmeleitfähigkeit von 0,065 W/mK verfügen. Der porosierte Ziegel selbst dämmt bereits so gut, dass eine zusätzliche Dämmung der Außenwände per WDVS nicht erforderlich ist. Auch die vollgedämmten Rollladenkästen liefert Leipfinger-Bader. In diese Rollladenkästen ist bereits eine dezentrale Be- und Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung integriert. Diese ist damit von außen gänzlich unsichtbar.
Die Funktionsweise des Lüftungssystems ist denkbar einfach: In der ersten Phase transportieren die Ventilatoren die verbrauchte Luft nach draußen. Die Raumwärme wird dabei an die Wärmespeicher aus Keramik abgegeben und dort zwischengespeichert. Anschließend ändert sich die Drehrichtung der Ventilatoren. In der zweiten Phase wird frische Luft von draußen über die Wärmespeicher geleitet und erreicht als gefilterte, erwärmte Frischluft das Rauminnere. Durch den hohen Wirkungsgrad der Wärmerückgewinnung von bis zu 93 % bleibt sehr viel Raumwärme erhalten, unnötiger Heizaufwand wird vermieden.